„Wer stark, gesund und jung bleiben will, sei mäßig, atme reine Luft und heile sein Weh eher durch Fasten als durch Medikamente.“ (Hippokrates)

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Was ist Fasten?

Fasten ist… der freiwillige und bewusste Verzicht auf feste Nahrung und Genussmittel für eine begrenzte Zeit. 

 

Fasten ist… bei Menschen natürlich

In unserer westlichen Welt, in der Nahrung ständig, überall und im Überfluss verfügbar ist, erscheint es schwer vorstellbar, dass Menschen in Zeiten von Nahrungsmangel für eine ganze Weile von ihren körpereigenen Reserven leben können bzw. müssen. Aber auch der ganz normale Tagesrhythmus zwischen Wachsein und Schlafen bedeutet Essen und Nichtessen. Nachts wird in der Regel keine Nahrung aufgenommen, der Körper fastet. Da verwundert es nicht, dass z. B. in der englischen Sprache die erste Mahlzeit nach dem nächtlichen Fasten, das Frühstück „breakfast“ genannt wird. Übersetzen lässt es sich mit „Fastenbrechen“.

Ebenso in Krankheitszeiten, bei Fieber verspüren wir oft keinen Hunger. Dieses inaktive Fasten ermöglicht dem Körper seine ganze Energie in den Gesundungsprozess zu stecken. Verständlich wird dieser positive Effekt, wenn man bedenkt, dass allein 30% der körperlichen Energie für die Verdauung der aufgenommenen Nahrung verbraucht wird.

 

Fasten ist… Ernährung von „innen“, also aus den körpereigenen Reserven bzw. Fettdepots. 

 

Fasten ist… Reinigung und Entgiftung von Körper, Seele und Geist

Die körperliche Reinigung erlebt man unmittelbar. Ablagerungen, Giftstoffe und Fette werden abgebaut und ausgeschieden. Verdauungsorgane, Atem und Haut spielen dabei eine wesentliche Rolle. Den größten Teil der Stoffwechselendprodukte scheidet der Körper täglich über Darm, Nieren, Lungen und die Haut aus. Übermäßiger Alkohol- und Tabakkonsum, Stress und einseitige Ernährung können diesen Prozess behindern. Es gibt vielfältige Gründe, warum der Körper überflüssige Stoffe ablagert, (Übergewicht, Umweltgifte, Schadstoffe am Arbeitsplatz und in Nahrungsmitteln, Säuren, Schwermetalle, „Schlacken“ im Sinne von biochemischen Verbindungen. Diese Stoffe werden im Bindegewebe, den Blutbahnen, den Gelenken und Organen gespeichert. Die unangenehmsten und schmerzhaftesten Folgeerscheinungen sind u. a. Rheuma und Gicht. Bereits vor dem 20. Lebensjahr beginnt beim Menschen die Arteriosklerose. Die vorzeitige „Verschlackung“ verhindert, dass der Mensch, entsprechend seiner genetischen Veranlagung, über 110 Jahre alt wird.                                                                                                                                                    

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Fasten ist… lebensverlängernd, ein Jungbrunnen

Eine gründliche innere Reinigung des Körpers ist von Zeit zu Zeit angeraten. Da die Selbsterhaltung oberstes Gebot der Natur ist, greift der Körper zur Deckung seines Energiebedarfes beim Fasten zu allererst auf Reserven zurück, die nicht unbedingt gebraucht werden. Unter den verfügbaren Energiequellen verbrennt er neben den Kohlenhydratreserven auch Eiweiße, Fette, alte, geschwächte und kranke Zellen oder Gewebe, Abbauprodukte von Entzündungen und andere angelagerte Stoffe.

Schon nach ca. 12 Stunden ohne Aufnahme von fester Nahrung, beginnen im inneren der Zellen die Aufräumarbeiten, die sogenannte Autophagie, die Selbstverdauung der Zelle. Dabei greift die Zelle zuerst die Stoffe in ihrem Inneren an, die überflüssig sind, somit reinigt sie sich selbst.

„Überall wo noch Stoffe zu beseitigen sind, ohne dass größere Bestandsverringerungen riskiert werden dürfen, geht nunmehr die Feinarbeit des Archaeus Paracelsi, des inneren Arztes, vonstatten. Der hier als ein ohne Messer arbeitender Chirurg wundersame Detailleistungen vollbringt.“ (Buchinger 1935)

Der Reinigungsweg, der vom Körper ausgeht, wird beim Fasten auf den Geist und die Seele fortgesetzt. Viele Fastende erreichen einen Zustand geistiger Klarheit und Wachheit. Dabei kommt es auch zu den sogenannten „Aha-Erlebnissen“, in denen Dinge klar werden, die sonst nur verschwommen wahrgenommen wurden.

 

Fasten ist… Entlasten

Lasten sind lästig, gerne wollen wir sie los haben. Wir alle sind ohne Lasten geboren und häufen im Laufe unseres Lebens Lasten an – Gewicht, Wissen, Sorgen, Gedanken. Wenn die Last zu schwer wird, verlangen Körper, Geist und Seele den Abbau. Wir erhalten körperliche und geistige Signale in Form von kleinen Wehwehchen bis zu schweren Krankheiten oder anderen Ereignissen, die wir zunächst nicht deuten können. Es ist Zeit, Lasten abzuwerfen, zu reduzieren, umzukehren, loszulassen…

Aber wie werde ich die (Alt-)Lasten wieder los? Fasten bietet dazu einen guten Einstieg.

 

Fasten ist…  Auslöser für Umstimmung, Einkehr oder Umkehr

Der Anstoß dazu kommt nicht von außen, sondern von innen, aus sich selbst heraus. Fasten macht leer und schafft so die Möglichkeit Neues aufzunehmen, im wörtlichen und übertragenen Sinn. Dann wird es möglich, von innen heraus Veränderungen zu spüren und loszulassen.

 

Fasten ist… ganzheitlich

Beim Fasten werden wir uns bewusst, dass Trennung zwischen Krankheit und Gesundheit, Körper und Seele, Körper und Geist, Bewegung und Ruhe, Anspannung und Entspannung, Essen und Nicht-Essen, Liebe und Hass, usw. nicht möglich ist. Über die Körperlichkeit des Fastens, indem wir durch „Nicht Essen“ eine Reaktion herausfordern, verspüren wir die Reaktion von Seele und Geist, die in unmittelbarem Zusammenhang stehen. Diese Prozesse laufen natürlich auch in unserem normalen Leben in jeder einzelnen Sekunde ab, nur nimmt sie kaum einer bewusst wahr. Der Erfolg des Fastens steht bei vielen Fastenden wesentlich im Zusammenhang, dass beim Fasten der Blick auf die Ganzheitlichkeit des Lebens gelenkt wird.

 

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Fasten ist… Altersvorsorge

Die sicherste Altersvorsorge ist die Investition in die eigene Gesundheit und das eigene Wohlbefinden. Es geht nicht darum, so alt wie möglich zu werden, sondern darum, so lange wie möglich gesund zu bleiben. Forscher haben herausgefunden, dass sich durch Fasten die Lebenserwartung erhöht und der Alterungsprozess verlangsamt wird. Dr. Jürgen Rohde belegte in einem anerkannten Vitaltest, dass bereits bei einer 3 wöchigen stationären Fastenkur ein Verjüngungseffekt und eine Reduktion des „Funktions“-Alters von ca. 6 Jahren festzustellen ist (Wilhelmi de Toledo, 2003). Fasten wird somit zu einer Anti Aging Kur, der Körper wird in einen Art Winterschlaf versetzt, die Körpertemperatur sinkt um bis zu 1 Grad und der Spiegel des DHEA-Hormons steigt an. Periodisches Fasten senkt zudem das Risiko an Alzheimer zu erkranken.

 

Fasten ist… Entschleunigung

Komplexität, Effektivität, Hast, Hektik, Stress, schneller, weiter, höher, mehr – Beschleunigung ist zur Eigendynamik in der westlichen Welt geworden. Noch nicht einmal ein „Schwein“ kann in Ruhe groß werden. Die „Smartphonegesellschaft“ erfordert eine ständige Präsenz und sofortige Entscheidungen, ein Rückzug, selbst im privaten Bereich, ist kaum noch möglich. Viele Menschen verspüren den Drang, wieder Luft holen zu wollen, Schwung aus dem Getriebe zu nehmen. Fasten ist eine wunderbare Möglichkeit zur Entschleunigung, Umkehr und Umstimmung auch hierfür.

„Wenn man unter Ewigkeit nicht unendliche Zeitdauer, sondern Unzeitlichkeit versteht, dann lebt der ewig, der in der Gegenwart lebt. Unser Leben ist ebenso endlos, wie unser Gesichtsfeld grenzenlos ist.“ (Wittgenstein 1971)

 

Fasten ist…  Wertschätzung des eigenen Körpers 

Nach dem Fasten steigt sehr häufig die Wertschätzung für den eigenen Körper und das Wunderwerk Organismus. Wer sich selbst mehr wertschätzt, der wird auch darauf achten, welchen Wert die Nahrung hat, die er zu sich nimmt, wie er seinen Körper und seine Seele zukünftig behandelt.

 

Fasten ist… Prävention und Heilung

Das „Fasten für Gesunde“ ist noch lange keine Heilkur, trotzdem versetzt es den Körper in einen Zustand, in dem die vitalen Kräfte des Körpers genutzt werden, um Gifte aus dem Körper hinauszubefördern, zu entsäuern – hilft dem Körper sich selbst zu helfen und gewährt dem überarbeiteten Organen Ruhe und Zeit zur Erholung. (Bragg 1998) Der fastende Körper weiß, „wo“ und „warum“ etwas zu tun ist, auch wenn den Schulmedizinern hier meist der Verstand streikt. 

 

Erfahrene Fastenärzte und Naturheiler setzen das Fasten als Therapieform zur Behandlung vieler Krankheiten ein. Die wichtigsten Einsatzgebiete sind:

  • Fettabbau und Insulinsenkung
  • Hyperlipidämie
  • Fettleber
  • Diabetes mellitus Typ 2
  • Arteriosklerotischer Gefäßablagerungen
  • Chronische Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes
  • Entzündliche Prozesse
  • Immunmodulation
  • Allergien
  • Entwässerung und Entsalzung
  • Bluthochdruck
  • Durchblutungsstörungen
  • Eiweißabbau
  • Verbesserung des Nährstoffaustausches zwischen Zellen und Gefäßen
  • Stressabbau
  • Depressionen und Angststörungen

Fasten für Gesunde ist Prävention und Verbesserung für viele dieser Beschwerden.

 

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Fasten ist… Gewichtsreduktion auf einfachste und gesündeste Art

Beim Fasten nach Dr. Buchinger werden Fruchtsäfte, Gemüsebrühen verabreicht. Diese Nahrungsmittel liefern Vitamine, Mineralstoffe und etwas Kohlenhydrate. Durch die Umstellung auf den Fastenstoffwechsel verspürt man keinen Hunger. Fasten ist keine Diät, bei der man sich ständig mit Hungergefühl herumplagen muss oder sich über lange Zeit einseitig ernährt. Binnen weniger Tage fallen die Kilos – das motiviert zum Durchhalten. Dass die Gewichtskurve abwärts nach einige Tagen mal zum Stillstand kommen kann, ist normal, danach geht es aber weiter bergab. Nach dem Fasten muss vorsichtig wieder aufgebaut werden, sonst nimmt man auch schnell wieder zu. Wer Fasten nur aus Gründen zum Abnehmen und als Nulldiät betreibt, unterliegt dem Jo-Jo-Effekt genauso wie bei jeder Diät. Aber Fasten bietet mehr. Es eröffnet die Chance, auch langfristig das Gewicht zu reduzieren und zu halten.

Nichts essen ist viel leichter als wenig zu essen! 

Beim Fasten kann man sein eigenes Gewicht kennenlernen, das von den Normen abweichen kann. Der eine braucht vielleicht eine größere Reserve für Notzeiten, z. B. für Krankheiten. Außerdem wird die Nahrung unterschiedlich verwertet. Nach dem Fasten kann man sehr gut feststellen, wie der Körper auf die Nahrung reagiert und sich mit seinem Verhalten anpassen und gegebenenfalls auch die Ernährungsweise umstellen. Wer sich und seinen Körper besser akzeptieren lernt, hat einen Teil seines Gewichtsproblems damit bereits gelöst.

 

Fasten ist nicht… Hungern

Der große Unterschied zu einer Diät ist – beim Fasten hungert man nicht! Wie kommt das?

Durch eine gründliche Darmentleerung wird dem Körper signalisiert, den Stoffwechsel umzustellen. Ab jetzt werden alle verfügbaren Reserven innerhalb des Organismus verarbeitet, ohne Zufuhr von außen. Aufgrund unserer genetischen Veranlagung ist uns dies möglich. Zunächst werden die Kohlenhydratvorräte aufgebraucht, die etwa einen Tag lang reichen. Danach geht es an Eiweiße und vor allem Fette. Nach 2-3 Tagen „ernähren“ wir uns fast ausschließlich vom eigenen Fett. Davon ist für 5 – 10 Tage reichlich vorhanden, auch bei schlanken Menschen. Nützlicher Effekt – Der Organismus verwertet alles, was er nicht unbedingt braucht, Eiweiß, Fett auch Ablagerungen und verschont dabei Organe und Muskeln, die benutzt werden. So bekommt unser Körper dennoch alles was er braucht und wir verspüren keinen Hunger.

 

Quellen: fasteninfos.de, Akademie Gesundes Leben     

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